Der „Siegerländer Hauberg“ gilt als eine hochentwickelte Sonderform der Niederwaldwirtschaft, deren ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft den Raubbau von Holz verhinderte. Er prägte über Jahrhunderte hinweg die Siegerländer Landschaft. Auf dieser Waldfläche der Waldgenossenschaft Fellinghausen lebt die alte Wirtschaftsform weiter.
Im jahreszeitlichen Rhythmus werden typische Haubergsarbeiten mit überlieferten Methoden und alten Werkzeugen ausgeführt. Hierzu gehören die Gewinnung von Holzkohle (früher für die Eisenerzverarbeitung) und von Gerbrinde sowie die landwirtschaftliche Zwischennutzung. Jedes Jahr nach Pfingsten wird ein Kohlenmeiler aufgeschichtet, der eine Woche später gar ist und „geerntet“ wird. Das Holz wird an interessierte Besucher verkauft.
Mit dem Rückgang der Nachfrage nach Gerberlohe und Holzkohle hat die Haubergswirtschaft ihre Bedeutung verloren. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden deshalb umfangreiche Flächen in Hochwald überführt. Die noch verbliebenen Niederwaldbestände dienen hauptsächlich der Brennholzgewinnung.
Quelle: Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein